Erholsamer Schlaf ist für jeden von uns ein wichtiges Thema. Doch nur wenigen ist bekannt, dass auch dein Kiefer Einfluss auf deine Schlafqualität habe kann. Diese Woche haben wir uns ausführlich rund um das Thema Schlafen beschäftigt und herausgefunden, was du tun kannst, um deinen Schlaf ( und deine Kieferprobleme) zu verbessern – siehe selbst!

 

Kieferschmerzen (CMD) und Schlafstörungen – wie hängt das zusammen?

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

Beim Thema Schlafstörungen denken die wenigsten an ihren Kiefer. Häufig stehen Kieferbeschwerden und Schlafstörungen aber in engem Zusammenhang. Unsere Schlafqualität wird von der Häufigkeit und Länge unserer Tiefschlafphasen bestimmt. Sogenannte Arousels können unseren Schlaf stören und für anhaltende Wachphasen sorgen, in der unsere (Kiefer-) Muskulatur sich weniger entspannen kann und somit unter ständiger Anspannung steht. Fehlt deiner Muskulatur diese Entspannungsphase, fängst du an zu knirschen oder zu schnarchen.

Ein wichtiges Kriterium für einen guten Schlaf, ist unsere Schlafposition. Auffällig ist, dass CMD Patienten eher auf dem Bauch schlafen- eine eindeutige Erklärung gibt es dafür leider noch nicht, Fakt ist aber, in Bauchlage ist der Mund zur erleichterten Atmung leicht geöffnet, was wiederum das Schnarchen provoziert.

Schnarchen steht auch in Verbindung mit unserer Schluckmuskulatur: eine Dysfunktion der Schluckmuskulatur bedeutet entweder zu viel oder zu wenig Spannung im Mundbodenbereich. Ist das Bindegewebe und die Muskulatur des Gaumensegels fest, wird ein Schnarchen verhindert. Ist das Bindegewebe weich und die Muskulatur schlaff, kommt es zu einer flatternden Bewegung des Gaumensegels im Atemwind und somit zu Schnarchgeräuschen.

Auch die Lage der Hirnnerven spielt für unseren Schlaf eine entscheidende Rolle. So innervieren die Hirnnerven 9+10 die Rachenmuskulatur und spannen den Gaumensegel an- auch dies gehört zu CMD und kann therapiert werden. Unsere Zunge wird über den Hirnnerv N.hypoglossus versorgt, bei Funktionsstörungen kann es passieren, dass unsere Zunge an Spannung verliert und während dem Schlaf nach hinten fällt. Die veränderten Strömungsverhältnisse der Atmung verursachen dann das Schnarchen.

 

Schnarchen, Schlafapnoe & CMD – Was kannst du dagegen tun?

 

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

 

„Apnoe“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Windstille“. Schnarchen ist nicht nur ein Symptom von Schlafapnoe, sondern auch von Kieferproblemen/ CMD. Nicht jedes Schnarchen führt automatisch zur Schlafapnoe, es ist aber ein eindeutiges Symptom der Apnoe. Aber was ist denn so schlimm am Schnarchen und was macht eine Apnoe so gefährlich?

Beim Schnarchen fängt die Rachenwand an zu vibrieren, dabei kommt das umliegende Bindegewebe in Schwingungen. Fängt der Gaumensegel an zu vibrieren, verengt er damit die Atemwege. Besonders Rückenschläfer neigen zu Schnarchgeräuschen, da sich in Rückenlage die vordere und hintere Rachenwand annähern und die Atemwege somit schon etwas verengt sind.

Fun Fact: Beim Schnarchen können Lautstärken bis zu 90 Dezibel erreicht werden, das gleicht einem vorbeifahrenden LKW. Hab also ein wenig Verständnis, wenn dein Partner deine Schnarchgewohnheiten nicht auf Dauer so toleriert 😉

Eine Schlafapnoe zeichnet sich durch mehrere Atemaussetzer aus, das können bis zu 10 Aussetzer pro Nacht sein. Während des Schlafs bemerkt der Betroffene die Aussetzer meist gar nicht, am nächsten Morgen macht sich der kurze Sauerstoffmangel aber durch Abgeschlagenheit und Müdigkeit bemerkbar.

Achtung: Jahrelange Schlafapnoe kann über Dauer zu Herzproblemen und Angina Pectoris führen! Bei ausgeprägten Schlafstörungen ist es also Ratsam ein Schlaflabor aufzusuchen.

Was du selber tun kannst: Risikofaktoren reduzieren! Übergewicht ist ein großer Risikofaktor für Schlafapnoe. Das Gewicht drück auf Rachenwand und Atemwege und verengt sie – man neigt also eher zum Schnarchen. Wichtig sind auf ein geregelter Schlafrhythmus und eine gesunde Ernährung. Außerdem solltest du dich auf mögliche Störkörper wie Polypen oder zu große Mandel untersuchen lassen, auch diese können deine Atemfunktion beeinflussen. Eine andere Möglichkeit sind Schlafmasken und Faceformer, die du über Nacht tragen kannst. Es gibt außerdem eine Reihe an Übungen aus der Physiotherapie, um deine Rachenmuskulatur zu trainieren.

Schreibe mir doch gerne bei Fragen oder Anregungen!