Nackenschmerzen und Kieferprobleme – kann das zusammenhängen? Und falls ja, warum?

Nackenschmerzen zählen schon fast als Volkskrankheit. Oftmals ist eine schlechte Haltung am Arbeitsplatz ausschlaggebend. Doch auch der Kiefer kann eine entscheidende Rolle bei Problemen der Halswirbelsäule spielen. Vorweg ist es hilfreich, den Aufbau unserer Halswirbelsäule zu kennen, er unterscheidet sich maßgeblich vom Rest unserer Wirbelsäule.

 

Die Halswirbelsäule – Aufbau, Funktion & typische Krankheitsbilder

 

 

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Kiefer und Halswirbelsäule sind wie Bruder und Schwester – sie hängen unmittelbar zusammen!

Die Halswirbel sind der mobilste Abschnitt der Wirbelsäule, gleichzeitig benötigt sie aber einen hohen Grad an Stabilität, immerhin muss sie unser Kopfgewicht halten. Die Halswirbelsäule umfasst 7 Wirbel die jeweils mit C1-C7 benannt werden. Die ersten beiden Wirbelkörper werden als Atlas (C1) und Axis (C2) bezeichnet.

Es ist leider nicht möglich den Wirbelkörper selbst zu tasten, allerdings spürst du die Dornfortsätze der einzelnen Wirbel, wenn du deinen Rücken entlang fährst. Die Querfortsätze des Atlas‘ sind außerdem im Nacken palpierbar.

Zwischen allen Wirbelkörpern (außer den ersten beiden) befindet sich ein Zwischenraum, in den eine Bandscheibe aus Kollergen eingelagert ist.

KLINIK: Typische Krankheitsbilder der Halswirbelsäule: Vorweg ist es wichtig zu verstehen, dass nicht immer von einem Röntgenbild auf die Sympotmatik geschlossen werden kann. Ein schmerzfreier Patient kann trotzdem ein auffälliges Röntgenbild haben und umgekehrt.

1. Der Bandscheibenvorfall

Die typische Volkskrankheit ist der Bandscheibenvorfall. Allerdings ist er häufiger in der Lendenwirbelsäule lokalisiert. In der Halswirbelsäule ist er etwas komplexer, trotzdem aber auch gut zu behandeln. Ein typischer Bandscheibenvorfall in der Halswirbselsäule befindet sich im Segment C5-C6.

2. HWS-Syndrome

Das Halswirbelsäulen Syndrom ist eine umfassende und sehr offene Diagnose. Meist in eine genaue Zuordnung der Symptome nicht möglich.

 

 

Nackenschmerzen und Kiefer – wie hängt das zusammen?

 

 

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Allein die unittelbare Lage lässt natürlich schon darauf schließen, dass unser Kiefer eng mit unserer Halswirbelsäule verknüpft ist.
Doch beeinflusst der Kiefer die Halswirbelsäule oder die Halswirbelsäule den Kiefer?
Ihr könnt es euch denken: es geht in beide Richtungen!

Studie: 30% der CMD Patienten haben auch ein Halswirbelsäulen-Problem.

Die HWS dient als Fundament für den Kopf. Verändern wir die Kopfpostition, verändert sich auch die Postition des Unterkiefers. Probier’s doch mal aus:
Kleiner Test: Öffne und schließe deinen Kiefer immmer wieder und bewege dabei langsam den Kopf. Spürst du, wie die Zahnflächen immer unterschiedlich aufeinander treffen?

Regelmäßige Schreibtischarbeit bringt in den meisten Fällen eine vorgebeugte Haltung mit sich. Die vorgebeugte Halswirbelsäule verändert die Stellung des Zungenbeins und führt zu einer höheren Aktivität des M.masseters.

Gleichzeitig wird der Kiefergelenkskopf vermehrt in die Gelenkpfanne gedrückt, was gerne mal „Knack-Geräusche“ im Kiefer auslösen kann (vielleicht kommt dir das bekannt vor).
Die vorgeschobene Kopfposition führt außerdem zu Nervenbelastung der Hirnnerven, u.a. des N. trigeminus, der unser gesamtes Gesichtsfeld steuert.

Das Zauberwort heißt Ursachen-Behebung! Sollte der Auslöser also in der Hlaswirbelsäule liegen, muss das Ziel sein, die HWS wieder in eine aufgerichtete Position zu bringen.

In der Physiotherapeutischen Behandlung lässt sich herausfinden, ob das Hauptproblem nun die Halswirbelsäule oder der Kiefer ist.