Was ist eine craniomandibuläre Dysfunktion und welche Auswirkungen hat sie?
Die craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) bezeichnet eine Fehlstellung des Kiefers, welche sich aufgrund einer Störung des Mund- und Kausystems entwickelt. Diese Fehlstellung betrifft die Kaumuskulatur, die Zähne und auch die Kiefergelenke. Der häufigste Grund einer craniomandibulären Dysfunktion ist eine Okklusionsstörung. Hierbei treffen die Zähne des Unter- und Oberkiefers nicht mehr gut aufeinander und sich verzahnen sich miteinander.
Hierbei reichen schon 0,2 Millimeter aus, um die Kiefer in ein ungleiches Gewicht zu führen. Durch eine falsche Okklusion bewegen sich Kiefer in ihrer Fehlstellung in eine bestimmte zwanghafte Position. Der Körper versucht diese nun stetig ausgleichen, wodurch Schmerzen und Folgeschäden entstehen, welche den ganzen Körper betreffen können. Auch „Verspannungen Kaumuskulatur“ ist eine Folge.
Die Kaumuskulatur ist eng mit der Wirbelsäule verbunden. Daher wirkt sich die CMD unterschiedlich auf den menschlichen Körper aus. Hierbei können nahe Symptome wie Kiefer- und Zahnschmerzen oder Beschwerden beim Kauen und Schlucken entstehen, es können aber auch andere Symptome wie Schwindel, Tinnitus Kopfschmerzen, Rücken- und Nackenschmerzen, Beckenschiefstand und Knieschmerzen oder auch Probleme beim Sehen mit den Augen entstehen. So kann die „Verspannungen Kaumuskulatur“ eine große Rolle spielen.
Die Symptome der craniomandibulären Dysfunktion können besonders vielfältig und nicht immer gleich als verständlich erscheinen. Oft haben die betroffenen Patienten mehrjährige Beschwerden und sehr viele Arztbesuche hinter sich, bis die craniomandibuläre Dysfunktion diagnostiziert wird. Denn ein Patient nun unter chronischen Rückenbeschwerden oder Schlafstörungen leidet, wird nicht gleich an die Zähne als Ursache denken.
Was sind die Ursachen der craniomandibulären Dysfunktion?
Eine craniomandibuläre Dysfunktion kann ganz verschiedene Ursachen haben. Einerseits genetisch herbeiführte Zahn- oder Kieferfehlstellungen verantwortlich sein oder gewohnte, beständige Haltungsschäden. Auch können Veränderungen der Bisslage durch eine Zahnprothese craniomandibuläre Dysfunktion auslösen. Auch „Verspannungen Kaumuskulatur“ sind verantwortlich.
Stress wird außerdem oftmals als Faktor angesehen, der eine craniomandibuläre Dysfunktion begünstigen kann. Viele Menschen verarbeiten den Stress häufig, oftmals sie vor allem nachts mit den Zähnen knirschen. Dieses kann auch eine craniomandibuläre Dysfunktion hervorrufen. Weil bei der Erkrankung die Ursachen ebenso vielfältig wie auch die auftretenden Symptome sind, ist es bedeutend, hierbei der Ursache genauestens auf den Grund zu gehen.
Einfluss der Weisheitszähne auf die craniomandibuläre Dysfunktion?
Bedingt durch einen Platzmangel im Gebiss kann es oftmals auch im Laufe des Herauswachsens der Weisheitszähne aus dem Ober- oder Unterkiefer zu Beschwerden der craniomandibulären Dysfunktion kommen. Die Folgen sind am Unterkiefer durch die Zähne zumeist stärker ausgeprägt.
Viele Jugendliche haben ab dem 18. Oder dem 19. Lebensjahr, nach dem Abschluss des Knochenwachstums, starke Verlagerungen ihrer Zähne im Inneren der Zahnreihen.
Dies führt zumeist zu Fehlfunktionen aller Zähne mit einer eventuellen Fehlstellung der Kiefergelenke. Hierbei sind Muskelschmerzen im Gesichts- und Kieferbereich die Folge.
In der Therapie der craniomandibulären Dysfunktion spielt die Diagnostik und die Erfahrung eines versierten Zahnarztes für die Kiefergelenkdiagnostik eine wichtige Rolle. Diese sind die Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung der Erkrankung. Ein Eingriff in die Form oder Funktion der Zähne ist zugleich ein Eingriff in das Kausystem. Daher ist es bei einer Behandlung der craniomandibulären Dysfunktion wichtig, die Harmonie des Kausystems nicht zu beeinflussen.
Wenn Weisheitszähne die Erkrankung auslösen, kann eine Entfernung sehr sinnvoll sein.
Nur mit den diagnostischen Maßnahmen ist es ebenfalls möglich, die Ursache für die Kiefergelenkprobleme zu klären und den Patienten eine angemessene Therapie anzubieten.
Der erste Schritt bei der Behandlung der CMD ist die Schienentherapie. Wenn hierbei ein Abdruck des Ober- und Unterkiefers genommen wurde, wird eine Aufbissschiene gefertigt. Diese besteht aus Kunststoff. Die Aufgabe ist in erster Linie die auftretenden Symptome der craniomandibulären Dysfunktion wie Nacken-, Kopf- oder Rückenschmerzen und auch das Zähneknirschen zu lindern, um auf diese Weise weitere Schäden verhindern zu können.
Diese Aufbissschiene kann im Rahmen einer Therapie unterstützend bei der Verwirklichung einer korrekten Bisslage sein.
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Vielen Dank für diesen Beitrag über CMD. Interessant, dass dabei die Zähne des Unter- und Oberkiefers nicht mehr gut aufeinander treffen und sich miteinander verzahnen. Ich habe auch bemerkt, dass ich langsam dadurch Schmerzen in den Weisheitszähnen bekomme und denke nun über eine Physiotherapie nach.