Schmerzen der Halswirbelsäule – effektive Tipps
Das Halswirbelsyndrom ist eine häufige Erkrankung. Hinter dem Begriff verbergen sich allerdings verschiedene Ursachen, die eine ähnliche Symptomatik bewirken. Konservative Therapien sind bei der Behandlung der Beschwerden sehr erfolgreich.
Die Anatomie
Beim Menschen bilden sieben Halswirbel oder Cervikalwirbel die Halswirbelsäule. Positioniert sind sie zwischen Brustwirbelsäule und Kopf. Ähnlich der Lendenwirbelsäule besitzt die Halswirbelsäule eine Krümmung nach vorne, auch Lordose genannt. Der erste Halswirbel wird Atlas genannt, der zweite heißt Axis. Gemeinsam mit der Schädelbasis bilden Atlas- und Axis-Wirbel das untere und das obere Kopfgelenk.
Schmerzen der Halswirbelsäule
Die Bandscheiben
In der gesamten Wirbelsäule befinden sich zwischen den Wirbeln die Bandscheiben. Ihre Aufgabe ist es, Stöße abzumildern. Sie sind tatsächlich natürliche Stoßdämpfer, denn auf unebenem Untergrund und durch den Bewegungsvorgang verlagert sich immer wieder der Körperschwerpunkt. Durch schweres Heben oder traumatische Ereignisse können die Bandscheiben aus ihrer natürlichen Position heraustreten oder es entstehen Verletzungen des Faserrings. Dann kommt es vor, dass sie auf einen oder mehrere der austretenden Nerven Druck ausüben und Schmerzen verursachen.
Das Halswirbelsyndrom
Bei Rücken- oder Nackenschmerzen, die auch in Arme oder Beine ausstrahlen können, spricht der Mediziner vom HWS-Syndrom oder auch vom Zervikalsyndrom. In vielen Fällen sind die Ursachen in degenerativen Veränderungen zu suchen. Oft führen auch Fehlstellungen zu einem Zervikalsyndrom.
In aller Regel erzielt man mit einer konservativen Behandlung gegen die Schmerzen gute Erfolge. Zu nennen sind hier Übungen, die eine Kräftigung der Muskulatur im Nacken bewirken. Aber auch eine manuelle oder physikalische Therapie hat sich bei der Schmerzbekämpfung mittlerweile etabliert. Kommt es allerdings zu einem chronischen HWS-Syndrom, kann auch eine entsprechende Operation notwendig werden.
Akut oder chronisch?
Das HWS-Syndrom ist nicht im engeren Sinne eine Erkrankung, sondern ein Sammelbegriff für unterschiedlichste Symptomatiken. Sowohl Rückenschmerzen gehören in diese Kategorie, als auch Schmerzen in den Armen und sogar im Kiefer- oder Gesichtsbereich. Das Syndrom kann akut auftreten oder chronisch werden. Im akuten Zustand ist die Ursache in Verletzungen infolge plötzlicher Überbeanspruchung zu suchen. Bei Verkehrsunfällen kommt es mitunter zum sogenannten HWS-Schleudertrauma.
Das HWS-Syndrom
kann bereits eine Folge sein, wenn jemand der Zugluft ausgesetzt ist. Das chronische HWS-Syndrom basiert meist auf einer degenerativen Veränderung tragender Strukturen. Das Umfeld der Zwischenwirbelgelenke ist in diesem Fall besonders betroffen.
Die Symptome
Nackenschmerzen sind typisch für das HWS, und sie strahlen oft aus, besonders häufig in die Arme. Dann sind meist Verhärtungen oder Verspannungen in der umgebenden Muskulatur zu konstatieren. Aber nicht nur in die Arme, auch in den Kopf strahlen die Schmerzen aus. Die Folge sind starke Kopfschmerzen, auch Schwindel, Sehstörungen oder Tinnitus. Selten kommt eine Reizung des Trigeminus hinzu, auch Schmerzen im Kiefer können auftreten. Die Vielfalt der Schmerzreaktionen hat ihre Ursache meist in einem Druck auf Nervenfasern, die den entsprechenden Schmerz auslösen. In der Folge verkrampft sich die Muskulatur, was wiederum auf die Nerven drückt. Zusätzlich entstehen Fehlhaltungen, ein HWS-Vorfall kann dann unter Umständen ein Ischias-Problem verursachen. Weitere Folgen sind möglich, unter anderem die cranio-mandibuläre Dysfunktion (CMD).
Diverse andere neurologische Symptome sind häufig, etwa ein Taubheitsgefühl, Kribbeln und sogar Lähmungserscheinungen.
Vielfältige Ursachen der Beschwerden
Für die Behandlung muss der Arzt den biomechanischen Hintergrund der Beschwerden feststellen. Überwiegend finden sich hier degenerative Veränderungen als Ursache. Sind keine angeborenen Einschränkungen bekannt, sind besonders Verschleißerscheinungen zu beachten. In diese Kategorie gehören Veränderungen der Bandscheibe, etwa der Bandscheibenvorfall oder die Protusion. Ebenso Funktionsstörungen der Haltebänder kommen als Auslöser in Frage, Störungen an den Wirbelgelenken ebenso oder knöcherne Anbauten an den Wirbelkörpern, medizinisch osteophytäre Reaktionen genannt.
Auch entzündliche Erkrankungen sind hier zu nennen, ferner die rheumatoide Arthrits, Morbus Bechterew und infektiöse Erkrankungen im Bereich der Halswirbel, die sogenannte Spondylitis oder eine von Bakterien verursachte Spondylodiszitis.
Stoffwechselerkrankungen sind ebenfalls häufige Ursache, außerdem die Osteoporose (oder der Knochenschwund). Auch Rachitis, die Erweichung der Knochen durch einen Mangel an Vitamin D, kann das HWS bewirken.
Ebenso sind die Ursachen am Kiefersystem genannt craniomandibuläre Dysfunktion CMD zu betrachten. Denn diese ist stark verbunden mit der Halswirbelsäule.
CMD oder auch Myoarthropathie genannt sind Diagnosen, die von Zahnärzten, Kieferorthopäden / Chirurgen gestellt werden, wenn Patienten die Praxis mit Kieferschmerzen betreten. Diese Diagnosen stehen für schmerzhafte Funktionsstörungen. Patienten schildern verschiedene Beschwerdebilder. Es ist nicht möglich, unter der Diagnose CMD ein einzelnes Symptom zu nennen. Dafür ist es zu komplex. Nachfolgend habe ich zusammengestellt welche Hauptsymptome darunter zu verstehen sind:
- Schmerzen (an den Zähnen, im Gesicht, am Kopf, im Mundbereich )
- Missempfindungen (Brennen , Stechen im Kieferbereich, ausstrahlende Schmerzen, Kloßgefühl in der Speiseröhre)
- Bewegungseinschränkungen (Mund kann nicht mehr vollständig geöffnet werden, Probleme beim Schlucken, singen oder sprechen)
- Gelenkgeräusche ( im Kiefergelenk Knacken oder Reiben)
Die häufigsten Erkrankungen der Halswirbelsäule
Die zervikale Kanalstenose
Mit zunehmendem Alter können an Wirbelkörpern knöcherne Anbauten entstehen, die umliegende Nerven oder sogar das Rückenmark einengen (Stenose) oder sogar schädigen. Die Behandlung erfolgt zunächst konservativ, oft muss aber invasiven Verfahren der Vorzug gewährt werden.
Der Bandscheibenvorfall
Beim Bandscheibenvorfall können unterschiedliche Probleme ursächlich sein. Die Bandscheibe kann sich verschieben, dann drückt sie auf die austretenden Nerven und erzeugt heftige Schmerzen. Oder der Faserring reißt und eine gelartige Masse tritt aus, was die Funktion der Bandscheibe erheblich beeinträchtigt.
Instabilitäten der HWS
Überdehnungen der Bänder im Halsbereich entstehen durch Unfälle oder Traumata. Bei einer langen Zahnbehandlung oder während der Vollnarkose kommen sie ebenfalls vor. Durch ein angepasstes Krafttraining wird hier mit gutem Erfolg ein Ausgleich geschaffen werden.
Das Halswirbelsyndrom
Diverse Ursachen können zu einem HWS führen. Mit CT und MRT kann der Arzt feststellen, ob knöcherne Veränderungen die Ursache sind. Aufgrund der Diagnostik werden die weiteren Therapien mit dem Patienten besprochen. Meist verschaffen konservative Behandlungen und eine Änderung der Lebensweise schmerzfreie Zustände.
Therapie von Schmerzen der Halswirbelsäule
Konservative Therapie
Das Halswirbelsyndrom äußert sich allerdings meist mit einer zunächst nur niederschwelligen Symptomatik. Müdigkeit ist hier zu nennen, auch Konzentrationsschwächen oder Kopfschmerzen. Fast jeder Dritte der deutschen Bevölkerung hat im Jahresverlauf mit Beschwerden zu kämpfen. Zum Glück ist eine Vielzahl von Techniken bekannt, die innerhalb von Minuten Linderung verschaffen. Und die man nutzen sollte, denn über einen längeren Verlauf können sich die Symptome verstärken und unter Umständen heftigste Schmerzattacken verursachen.
Heiß oder kalt?
Es ist eine alte Frage bei jeder Schmerztherapie: Sind Kälteanwendungen zu empfehlen oder doch die Wärmeflasche? Wärme lockert die Muskulatur und fördert die Durchblutung. Die warme Dusche oder ein heißes Bad, Bestrahlung mit Infrarot oder das Körnerkissen wirken den Beschwerden entgegen. Auch Massagen und der Gang in die Sauna schaffen Abhilfe.
Ist aber eine Entzündung vorhanden, sind Kühlkissen die bessere Alternative. Aber nicht direkt auf die Haut auflegen, denn es können Verbrennungen entstehen. Deshalb mit einem Tuch abdecken, so erlebt man keine unliebsamen Überraschungen. Auch Quarkwickel werden häufig häufig empfohlen, deren Wirksamkeit wissenschaftlich allerdings bisher nicht bewiesen wurde. Trotzdem sind Hausmittel immer einen Versuch wert: Wer heilt, hat recht.
Vorbeugen durch Entspannung
Was auch immer der Auslöser für Schmerzen und Verspannungen ist, Ruhe und Entspannung sind wirksame Mittel, um dem entgegen zu wirken. Deshalb ist alles, was Stress abbaut und die fast unvermeidlichen Kopfschmerzen verhindert, beim HWS besonders wichtig. Das kann das warme Bad sein oder eine Wellness-Kur, Autogenes Training oder Yoga.
Weitere Behandlungen
Massagen helfen, Muskelverspannungen abzubauen. Meist sind sie äußerst wirkungsvoll. Der Nachteil ist, dass sie nicht ständig verfügbar sind. Mit elektrischen Massagegeräten (TENS und andere) hat man aber jederzeit selbst die Möglichkeit, die Symptome zu behandeln.
Ich unterstütze dich mit Hilfe zur Selbsthilfe. Aus Erfahrung weiß wie wichtig tägliche Übungen für deinen Körper sind. Hier bekommst du meine Hilfe dazu.
Folgende Platformen bieten eine Hilfestellung der einzelnen Schmerzen mit wertvollen Tipps und Anleitungen: