Bruxismus und Zähneknirschen stoppen
Hoppla, da stolpert man doch gleich über ein Fremdwort, was in unserem Volksmund nicht benutzt wird. Nämlich das Wort Bruxismus. Und genau so wenig, wie das Wort benutzt oder bekannt ist, wird darüber gesprochen wieviel Menschen mit Bruxismus und Zähneknirschen zu tun haben.
Beim Zubettgehen ist alles noch paletti und wir freuen uns auf die Erholung, bevor der nächste anstrengende und ereignisreiche Arbeitstag vor uns steht. Die Nacht schreitet fort und die Stunden auf dem Wecker laufen vorwärts und dann ist da dieses Geräusch. Ein gleichmäßiges Quietschen, Pressen und Malmen. Nach und nach wachen wir aus unserem Schlaf auf und bemerken, das unser Partner/in mit den Zähnen knirscht. Ganz ehrlich sexy geht anders! Außerdem verursacht das Zähneknirschen und Pressen nach dem Aufstehen Schwierigkeiten. Zum Beispiel:
- Steifigkeitsgefühl des Kiefers
- Verspannungen am Kiefer
- Geringe Mundöffnung
- Zahnschmerzen
- abgeschliffene Zahnoberflächen
Jeder 5. Mensch knirscht und presst mit den Zähnen! Von meinen Patienten haben mindestens 80% diese Problemstellung und sind sich darüber meistens nicht bewusst. Sie kommen zur Behandlung wegen Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus, Schwindel, Kieferknacken und vielen anderen Beschwerdebilder im Kiefer- Kopf und Rückenbereich. In meiner Untersuchung entdecke ich dann,das ihre Zähen abgeschliffen sind, ihre Kaumuskulatur schmerzt oder sie eine Schiene täglich tragen müssen. Als CMD Expertin ist es mir wichtig Sie darüber zu informieren, das Bruxismus und Zähneknirschen ihre Symptome verschlimmern oder unterhalten können.
Häufig haben Menschen die Knirschen und Pressen einen langen Weg hinter sich, nämlich den der Ursachenforschung. Die Symptome, die ausgelöst werden können sind zahlreich und bedürfen eine Hilfestellung.
Symptome von Bruxismus und Zähneknirschen
- Kopfschmerzen & Migräne
- Paradontose
- Zahnschmerzen
- Kieferschmerzen
- Ohrenschmerzen
- Nacken und Rückenschmerzen
- Tinnitus
- Schwindelgefühle
- Schlafstörungen
- abgebrochene Zähne
- Kieferknacken im Kiefergelenk
Wie du siehst ist die Liste lang und könnte noch fortgesetzt werden. Jedoch warum Knirschen und pressen wir überhaupt?
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Stressbedingtes Zähneknirschen und Pressen
Unser Kiefersystem ist eher ein Verarbeitungssystem, als ein Kausystem. Bedeutet über den Kiefer verarbeiten wir unsere Emotionen. Schauen wir uns Babies an, können diese ihre Emotionen einzig über den Mund ausdrücken. Sie schreien, essen, lachen und sprechen mit dem Kausystem. Es besteht eine Verbindung zum Limbischen System. Dieses ist für die Verarbeitung unserer Emotionen und des Triebverhalten zuständig. Es reguliert die typischen Empfindungen wie Angst, Sorge und Liebe. Schließlich als Erwachsene verabeiten wir unsere Wut, Angst, Aggressionen immer noch über den Kiefer.
2. Zahnkontakte
Die Ursachen sind auch in störenden Zahnkontakten zu suchen. Zähne, die einer Zahnbehandlung unterzogen wurden – eine Krone oder eine neue Füllung oder Implantat. Schließlich bringt diese Behandlung eine Veränderung mit sich. Demzufolge ist die vorherige Höhe nicht mehr vorhanden und das wird sofort vom Gehirn registriert. Das Gehirn möchte wieder die ursprüngliche Höhe darstellen und dann lässt es uns unbewußt knirschen und so den Zahn zurechtschleifen.
Zusammenbeissen zum Durchhalten
Schön durchhalten und die Zähne zusammenbeißen, so sagt es unsere Gesellschaft. Leider nehmen wir das wörtlich und Pressen Oberkiefer und Unterkiefer aufeinander, wenn wir unter Stress geraten. Meistens passiert dies tagsüber und hat familiäre oder berufliche Gründe. Einfach abstellen wird schwer werden, denn unser Gehirn hat diesen Ablauf automatisiert. Zur Auflösung dieser Automatiserung brauchen wir gezielte Wege und Übungen um das Gehrin umzuschulen.
Zähneknirschen im Schlaf
Anders schaut es beim Knirschen der Zähne im Schlaf aus. Denn dies bemerken wir erst, wenn es zu spät ist und können es willentlich im Schlaf nicht beeinflußen. Zähneknirschen löst Schlafstörungen aus, aber auch andersrum können Schlafstörungen dafür sorgen, das wir nicht in den Tiefschlaf kommen und somit weiter knirschen. Dabei werden bis zu 300kg Muskelkraft in unserer Kaumuskulatur frei, diese erfährt weniger Nährstoffe. Dafür kommen mehr Gift und Schmerzstoffe hinein und wir bemerken Verspannungen im Kiefer oder Geräusche beim Mundöffnen.
Wie wir Bruxismus und Zähnknirschen stoppen können
Bevor du einen langen Leidensweg hinter dich bringen musst, kann ich dir helfen. Shculußendlich giilt es eine CMD als Langzeit Problematik zu vermeiden. CMD steht für Craniomandibuläre Dysfunktion und meint, das etwas im Verhältnis zwischen Kiefer und Schädel nich im Lot ist. Einne ausführlichen Artikel kannst du hier lesen. CMD schafft Symptome den ganzen Körper von oben nach unten. Denn der Kiefer ist funktionell mit anderen Strukturen verbunden. Beispielweise zur Halswirbelsäule, denn jede veränderte Kopfposition wirkt sich auf das Kiefergelenk aus. Ebenfalls besteht eine Verbindung zum Schultergelenk, durch einen Muskel der Kiefer und Schulter umfasst. Außerdem gibt es durch den Trigeminusnerv, der unseren Kiefer versorgt, Verbindungen zu allen anderen Hirnnerven. Diese umfassen unsere Augenbewegungen, Mimik, Schluckakt und Aufgaben des Verdauungstraktes.
Daher ist es empfehlenswert schnell Bruxismus und Zähneknirschen stoppen. Zum einen Aspekt für den Schutz und Erhalt deiner Zahngesundheit, aber zum anderen um deinen restlichen Körper zu unterstützen und keine weiteren Symptome zu bekommen.
Was kannst du selbst tun?
- Entlarve deine Stressfaktoren im Alltag
- Führe Atemübungen und Meditationen ein
- Lass einen Check beim Kieferorthopäden vornehmen ob Zahnfehlstellungen bestehen
- Beginne deine Kaumsukulatur zu entspannen
- Investiere in deine Gesundheit mit unseren Online Kurs gegen Zähneknirschen und Pressen
Ich wünsche dir auf deinem Weg der Gesundheit alles Gute. Deine Physio Stefanie
Hier die Links zur Hilfestellung für dich:
Hallo,
tolle Tipps! Ich habe von Betroffenen schon oft erfahren, dass es sich lohnt einmal das ganze Leben zu betrachten und sich zu fragen, ob es irgendwelche Veränderung gab oder irgendwas anderes was die Person belastet. Ausgeglichenheit und Entspannung spielen eine wichtige Rolle, genau wie eine ausreichende Bewegung, das wird häufig unterschätzt!
Ein weiterer guter Tipp ist der Verzicht auf Alkohol und Koffein, auch dadurch kann das Zähneknirschen häufig schon vermindert werden!
Liebe Grüße!
Hallo Michael, du hast absolut Recht. Man muss genau hinschauen um der Ursache auf den Grund zu gehen.
Es war interessant, darüber zu lesen, wie Zähneknirschen Schlafstörungen auslösen kann. Ich glaube, ich knirsche vielleicht mit den Zähnen, während ich schlafe, weil ich immer müde bin und mein Kiefer immer steif ist. Ich sollte mit einem Zahnarzt sprechen, um zu sehen, was man tun kann.
Interessant, dass sogar Schwindelgefühle ein mögliches Symptom sind. Bei mir hat es mit dem Zähneknirschen angefangen und mittlerweile leide ich auch an CMD. Ich möchte mich diese Woche darum kümmern, einen guten Zahnarzt für eine CMD-Behandlung zu finden.
Gut zu wissen, dass statistisch gesehen jede 5. Person betroffen ist und mit den Zähnen knirscht. Ich habe das gleiche Problem und fühle mittlerweile eine dauerhafte Anspannung meines Kiefers. Für eine passende Behandlung werde ich mich die Tage von einem Zahnarzt beraten lassen.