Kieferschmerz- dein Ratgeber zur Beseitigung

Was ist CMD?  Der Kieferschmerz – dein Ratgeber zur Beseitigung

Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) beschreibt eine Funktionsstörung des Kiefergelenks, bei der Ober- und Unterkiefer nicht richtig aufeinanderpassen. Aufgrund dieser Fehlstellung entsteht eine Art Schieflage“, die sich auf Dauer auf den gesamten Körper auswirken kann. Die Auswirkungen, die sich in Form von schmerzhaften Symptomen zeigen, reichen von Kopf bis Fuß. Daher habe ich für deinen Kieferschmerz- dein Ratgeber zur Beseitigung angefertigt.

Oft werden die auf CMD zurückzuführenden körperlichen Beschwerden vergeblich therapiert, weil das Problem der Kieferfehlstellung unbemerkt bleibt. Handelt es sich ausschließlich um Kiefergelenkschmerzen, mag die Ursache schnell gefunden sein. Geht es aber um Ohren- oder Fußschmerzen, zieht der normale Hausarzt nicht unbedingt gleich auch die Zähne als Ursache mit in Betracht. Die ganzheitlichen körperlichen Beschwerden geben jedoch einen Hinweis auf eine mögliche Fehlstellung des Kiefers.

Zu den stärksten Muskeln unseres Körpers zählen die Kiefermuskeln. Es ist also kein Wunder, wenn Kieferschmerz und zahlreiche andere damit verbundenen körperlichen Leiden entstehen. Denn der falsche Biss wirkt sich in erster Linie auf das Kiefergelenk aus, dieses wiederum beeinflusst die Gelenke des Kopfes und der Halswirbelsäule. Schon allein das fehlerhafte Kauen kann die Halsmuskulatur beeinträchtigen.

Bei dieser Art der Dysfunktion handelt es sich um ein schwieriges Krankheitsbild, dass nicht selten zu Taubheitsgefühlen unterschiedlicher Körperteile führen kann.

Ursachen

Eine Fehlstellung des Kiefers kann schon in frühen Jahren der Kindheitsentwicklung entstehen. Z. B. kann Daumenlutschen über einen langen Zeitraum zu einem Vorbiss führen, während der Unterkiefer zu weit hinten liegt. Die Folge: Die Zähne passen nicht mehr aufeinander. Der Biss beim Kauen liegt schief. Nicht ohne Grund müssen deshalb viele Kinder später eine Zahnspange tragen.

 

Auch eine genetische Entwicklungsstörung kann ursächlich für den Kieferschmerz und andere Schmerzen sein. Bei der sogenannten Progenie handelt es sich um eine solche überwiegend genetisch bedingte Anomalie der Zahnstellung. In diesem Fall liegt ein umgekehrter Überbiss der Schneidezähne vor. In diesem Fall ist der Unterkiefer überentwickelt und der Oberkiefer unterentwickelt. Es ist auch möglich, dass eine Kombination aus dem Missverhältnis dieser Lagebeziehungen von Kieferstellung und Zähnen besteht.

 

Gänzlich vom Faktor der Vererbung befreit sind Ursachen, die durch die Einwirkung äußerer Umstände entstehen. Ein Unfall, bei dem der Kiefer in Mitleidenschaft gezogen wird, kann in einer dauerhaften Kieferfehlstellung enden. Je nachdem wie schwer der Kieferbruch ist, kann eine Operation und eine anschließende Therapie Abhilfe schaffen.

 

Nicht zu unterschätzen sind die psychische Belastungen, die mit Stress und anderen emotionalen Faktoren verbunden sind. Eine Überbeanspruchung reagiert die belastete Person häufig über das Kausystem ab. Die Folge: Zähneknirschen und Aufeinanderpressen der Zähne. Diese Form der Anspannung führt schließlich zur Entstehung verschiedener CMD Symptome.

 

Weitere Ursachen können sein:

  • orthopädische Probleme
  • neurologische Probleme
  • Zahnbehandlungsfehler
  • Zahnverlust
  • körperliche Fehlhaltungen beim Sitzen und Gehen

Symptome im Kopf- und Kieferbereich

Die Symptome, die bei einem Fehlbiss auftreten, können sich in zahlreichen Formen zeigen, weil häufig der gesamte Körper involviert ist.

 

Kopfbereich

  • Kopfschmerzen
  • Druckgefühl
  • Schmerzen im Gesicht

Bereich der Augen

  • Schmerzempfinden hinter den Augen
  • Augenflimmern
  • Sehstörungen
  • Lichtempfindlichkeit

Mundbereich

  • Zähneknirschen
  • Aufeinanderpressen der Zähne
  • Zahnschmerzen
  • Kieferschmerz
  • Knacken der Kiefergelenke
  • Brennen der Zunge
  • Taubheitsgefühl in der Zunge
  • Einschränkungen bei der Mundöffnung
  • Sprechstörungen

Bereich der Ohren

  • Verminderung der Hörfähigkeit
  • Tinnitus
  • Ohrgeräusche
  • Ohrenschmerzen
  • Schwindelgefühl

Nackenbereich

  • Nackenschmerzen
  • verspannter Nacken
  • steifer Nacken

Halsbereich

  • Schluckbeschwerden
  • Halsschmerzen
  • Heiserkeit
  • Veränderung der Stimme
  • Schnarchen

Bereich des Körpers

  • Taubheitsgefühl in den Armen und den Händen
  • Schmerzen in den Schultern
  • Rückenschmerzen
  • Gelenkschmerzen
  • Dysfunktionen in der Wirbelsäule

Psyche

  • Stress
  • Depressionen
  • Entscheidungsunfähigkeit
  • Schlafstörungen
  • Tagesmüdigkeit
  • Konzentrationsprobleme

Ausweitung der Symptome

Die durch eine Fehlstellung der Zähne ausgelösten Schmerzen können bis in die Füße reichen. Auch dort können Taubheitsgefühle entstehen.

Kieferschmerzen müssen aber nicht immer im Zusammenhang mit einer CMD stehen. Auch eine Erkältung oder Weisheitszähne kann einen Kieferschmerz verursachen.

Risikofaktoren zur Entstehung von CMD

Die CMD hat ein komplexes Krankheitsbild zur Folge. Weil meistens mehrere Faktoren vorliegen, sollte eine Ursache nicht isoliert gesehen werden. Zu den wichtigsten Risikofaktoren gehören deshalb die anatomischen Körperverhältnisse. Eine falsche Kopf- und Rückenhaltung können ebenso zu einer CMD führen wie Stress und psychische Anspannung. Weil betroffene Personen ihre Verspanntheit häufig über die Kaumuskeln abreagieren, kommt es zu einer permanenten Belastung der Kiefergelenke.

 

Ältere Menschen haben oftmals mit einem neuen Zahnersatz zu kämpfen. Dies kann darin liegen, dass dieser nicht richtig aufliegt oder weil sich die Person nicht mit der Art des Zahnersatzes anfreunden kann. Viele Menschen entschieden sich bei der Wahl der „Dritten“ für Zahnbrücken oder Prothesen, weil diese kostengünstiger sind als teure Implantate, die die Zahnwurzel ersetzen und als neue Zähne fungieren können. Leider zieht das aber auch eine ganze Reihe Nachteile mit sich. Ein Fehlbiss durch mangelhafte Zahnprothesen kann deshalb ein Risikofaktor für die Entstehung von CMD sein.

 

Auch vorangegangene kieferorthopädische Behandlungen können ein Risikofaktor darstellen. Langwierige Behandlungen durch den Kieferorthopäden können für den Patienten ein jahrelanges Leiden bedeuten. Chronische Schmerzen im Kiefer sind bei vielen Betroffenen deshalb keine Seltenheit.

Behandlungsmöglichkeiten beim Zahnarzt und beim Physiotherapeuten

Eine erfolgreiche Behandlung einer CMD setzt einen erfahrenen und qualifizierten Zahnarzt mit kieferorthopädischer Fortbildung voraus. Weil es sich bei der CMD um eine funktionelle Störung handelt, bei der Zähne, Kaumuskulatur und Kiefergelenke in einem Zusammenspiel stehen, braucht der Patient eine zahnärztliche Funktionsdiagnostik. Mit der Untersuchung können bestimmte Ursachen gezielt ausfindig gemacht werden. Zur Diagnostik gehören

  • Krankheitsgeschichte des Patienten
  • Erfassung von Schmerzen
  • Fehlstellung der Zähne
  • fehlender Zahnkontakt
  • Abtasten der Kaumuskulatur
  • Festellung von Kiefergelenkgeräuschen
  • Einschränkung der Mundöffnung
  • Kaubewegung

Kieferschmerz – dein Ratgeber zur Beseitigung

Im Anschluss erstellt der Zahnarzt einen auf den Patienten individuell zugeschnittenen Behandlungsplan. Die Funktionstherapie kann eine Schienentherapie zur Folge haben. Hierfür werden spezielle Entspannungsschienen angefertigt, die den Kieferschmerz lindern. Steht eine Bisskorrektur bevor, ist es wichtig, im vorhinein mit Aufbissschienen Vorarbeit zu leisten. Begleitend erfolgt eine Schmerztherapie, während der Tragezeit der Aufbissschienen. Dabei werden die Schmerzen des Patienten regelmäßig anhand einer Analogskala festgehalten und durch Anpassung der Behandlung auf Dauer gänzlich beseitigt. Erst wenn der Patient nicht mehr über Schmerzen klagt, kann eine Bisskorrektur z. B. durch

  • neue Füllungen
  • einem neuen Zahnersatz
  • einen gezielten kieferorthopädischen Eingriff
  • oder aufgeklebte Kauflächen

in Angriff genommen werden.

Begleitend arbeiten die betroffenen Patienten häufig auch mit einem Physiotherapeuten, der unterschiedliche Übungen zur Lockerung der Kiefermuskulatur bereithält. Der Therapeut betrachtet aber nicht nur die Kieferbewegungen, sondern auch den gesamten Bewegungsapparat der zu behandelnden Person. Anhand einer Anamnese und eingehenden Untersuchungen kann der Physiotherapeut einen passenden Behandlungsplan erstellen.

Was kann ich selbst tun?

Wer unter Stress und hohen emotionalen Belastungen leidet und als Reaktion mit den Zähnen knirscht, sollte so schnell wie möglich die belastenden Situationen abbauen und für mehr Ausgleich im Alltagsleben sorgen. Eine Umstellung in einigen Bereichen des Lebens, ist anhand der bestehenden Beschwerdemuster dringend zu empfehlen.

Außerdem sind Fehlhaltungen des Körpers bei der Arbeit am PC oder schlicht beim Gehen zu vermeiden, indem sich das Bewusstsein mehr auf den Bewegungsapparat des eigenen Körpers konzentriert und diesen wahrnimmt.

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